Die überwiegend ehrenamtlichen Delegierten der Jugend- und Regionalverbänden trafen sich vom 23.6. bis 25.6.2023 in der Jugendbildungsstätte Volkersberg, um auf die Arbeit des vergangenen Jahres zurückzublicken und sich für das neue Jahr zu positionieren. Ein Schwerpunkt lag dabei auf einer stärkeren Beteiligung und finanziellen Sicherheit von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Ausgangslage.
Vor dem Hintergrund, dass etwa ein Viertel der 18- bis 25-jährigen in Deutschland armutsgefährdet ist, fasste die Versammlung einstimmig den Beschluss Jugendarmut jetzt beenden. „Jugendliche, die von Armut betroffen sind, sind in ihrer Entwicklung zu selbstständigen Erwachsenen stark negativ beeinflusst. Armut schränkt die Teilhabe in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ein und ist zudem eine massive psychische Belastung für die Betroffenen. Es gibt eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten, um Jugendarmut zu bekämpfen. Dazu gehört eine angemessene Vergütung von Ausbildung, Praktika und Freiwilligendiensten, die digitale Ausstattung von Jugendlichen und die Anerkennung von verschiedenen Formen der Erwerbsarbeit. Dafür setzen wir uns in Kirche, Politik und Gesellschaft ein“, fasst Judith Wünn die Kernpunkte des Beschlusses zusammen. Darüber hinaus nimmt der BDKJ-Diözesanverband gemeinsam mit seinen Verbänden sowie den Strukturen der kirchlichen Jugendarbeit die von Armut betroffenen Jugendlichen in ihren Angeboten bewusst in den Blick.
Auch mit den Beschlüssen zur Stärkung von Freiwilligendiensten und Mehr Demokratie wagen! Für (mehr) gelebte Demokratie macht sich der BDKJ Würzburg für Kinder und Jugendliche stark. „Wir müssen allen Menschen so früh wie möglich eine echte Beteiligung an der Demokratie ermöglichen. Die Stimmen von Kindern und Jugendlichen und ihre Wünsche für die zukünftige Gestaltung der Gesellschaft müssen stärker in den Blick genommen werden.“, kommentiert Florian Bauer den Beschluss und ruft zur Unterstützung des Volksbegehrens Vote16 auf. Domkapitular Albin Krämer, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, ermutigte die Delegierten weiterhin vehement einen Raum für die Jugend auch in der Kirche einzufordern.
Bei den Vorstandswahlen am Samstagnachmittag wählte die Versammlung Christoph Hippe (Würzburg) als neuer Geistlicher Leiter des BDKJ. Die Arbeit des BDKJ kennt er bereits aus seiner aktuellen Tätigkeit als Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). Auch Sophia Franz (Hausen), Mitglied der Kolpingjugend, wurde einstimmig als neue ehrenamtliche Vorsitzende von der Versammlung gewählt.
Am Samstagabend kamen zur emotionalen Abschiedsfeier von Bernhard Lutz (Hammelburg), Vanessa Eisert (Aschaffenburg) und Lars Vorbeck (Haibach), viele Weggefährt*innen, Familie, Freund*innen, Arbeitskolleg*innen, um ihnen für ihr großartiges und außergewöhnliches Engagement in der jugendpolitischen Verbandsarbeit zu danken. Mit vielen Beiträgen würdigten die Vertreter*innen der Verbände ihren unerschöpflichen Einsatz für Kinder und Jugendliche in den vergangenen Jahren. Als Anerkennung und Dank dafür bekamen Bernhard Lutz und Lars Vorbeck das BDKJ-Ehrenkreuz in Silber und Vanessa Eisert von Stefan Ottersbach, Bundespräses des BDKJ, das Ehrenkreuz in Gold verliehen.